Wir brauchen eine Sonnencremepflicht!

(Lesedauer: 3 min.)

Bisher entscheidet jeder noch selbst, ob er Sonnencreme aufträgt oder einen quietschroten Sonnenbrand riskiert, mit möglicherweise schwerstem Verlauf bis hin zu Tod durch Hautkrebs. Aber kann das so weitergehen? Muss man die Menschen nicht vor schweren Hauterkrankungen durch UV-Einstrahlung bewahren, die womöglich zum Tode führen können?

Die Vision, es dürften nur noch Menschen an die frische Luft unter freien Himmel, die ein Sonnencreme-LSF50-Zertifikat vorweisen können, ist eine absurd lachhafte Vorstellung, nicht wahr? Aber in einer ähnlichen Situation werden wir uns bald befinden, wenn die Covid-Impfkampagne weiter derat voran getrieben wird.

Es ist wissenschaftlicher Konsens, dass die Covid-Impfung die Geimpften wohl zu einem hohen Prozentsatz vor schwerem Krankheitsverlauf zu schützen vermag, nicht aber vor der eigentlichen Infektion/Ansteckung und auch nicht die Übertragung auf Dritte verhindern kann. Der Geimpfte ist nicht weniger infektiös als der Ungeimpfte.

Ein Geimpfter schützt nicht sein Umfeld und die Gesellschaft, sondern nur sich selbst allein. Das Solidaritätsargument pro Impfung kann daher nicht greifen, weil ein Geimpfter genauso Überträger sein kann wie ein Ungeimpfter. Sich zu impfen ist somit kein gesellschaftlicher Beitrag zu so etwas wie einer Herdenimmunität, es ist reiner Selbstschutz. Wie Sonnencreme halt auch, die hilft dem Uneingekremten genauso wenig wie die Impfung dem Ungeimpften.

Man könnte es böszüngig auch einfach blanken Egoismus nennen, den viele nicht mal aus gesundheitlichen oder gesellschaftlich-solidarischen Beweggründen vollziehen, sondern nur um für sich selbst wieder ein Stückchen mehr „Grundrechte“ zurück zu erhalten. Aber wo sind sie denn eigentlich bisher, die erhofften oder versprochenen „Freiheiten“ für Geimpfte?

Die Covid-Impfung ist eine Möglichkeit des Individualschutzes und als solche eine Errungenschaft und keinesfalls pauschal abzulehnen oder zu verurteilen. Zu verurteilen ist es aber, diesen Schutz pauschal allen aufzwängen zu wollen, oder Unwilligen mit gesellschaftlicher Ausgrenzung zu drohen. Soll sich ruhig jeder impfen der das mag und für richtig und persönlich notwendig hält. Ist wunderbar, dass es diese Möglichkeit gibt für alle die wollen. Das völlige Gegenteil von wunderbar sind aber die sozialen, moralischen und womöglich künftig auch gesetzlichen Zwänge für diejenigen die nicht wollen. Ob nun durch direkte Pflicht, oder durch indirekte Maßnahmen und Einschränkungen, das finde ich beides gleichermaßen unerträglich.

Denn es beendet die Pandemie nicht, wenn die Impfung keinen Einfluss auf das Infektionsgeschehen in der Gesellschaft hat, sondern nur auf den Krankheitsverlauf des Individuums. Darum muss es eine nicht-pauschale, rein individuelle und freie Entscheidung bleiben, sich zu impfen. Ohne Auswirkungen auf soziale Integration.

Wovor hast du Angst, Geimpfter? Wenn deine Impfung dich schützt, warum soll ich mich impfen lassen? Und wenn die Impfung doch nicht schützt, wozu sollte ich mich impfen lassen?

Es muss jedem selbst überlassen bleiben, ob er diesen individuellen Schutz für sich möchte oder eben nicht. So wie jeder selbst entscheidet ob er sich mit Creme vor einem Sonnebrand schützt. Die Entscheidung darf sich nicht auf Grundrechte oder gesellschaftliche Teilhabe auswirken, da die Impfung, eben nur Individual- aber nicht Gemeinschaftsschutz verspricht.

Und man spinne diesen Gedanken bitte auch mal weiter: der Geimpfte bekommt womöglich nichts von seiner Infektion mit, weil sein Impfschutz den Verlauf so abmildert dass er sich gar nicht krank fühlt. Der durch Impfung abgeschwächte oder gänzlich symptomlose Verlauf verhindert, dass die Infektion erkannt wird und entsprechende Maßnahmen wie z.B. Quarantäne ergriffen werden, um Weiterverbreitung zu unterbinden. Während Ungeimpfte sich gem. der 3-G-Regelungen für viele Anlässe immer noch testen müssen und so bei ihnen eine Infektion selten unentdeckt bleiben kann, dürfen Geimpfte ungetestet als Virenschleudern umherwandeln und weiterhin andere anstecken. Sind somit irgendwann nicht die Geimpften die eigentlichen Pandemietreiber, die das Absinken der Infektionszahlen durch permanente Übertragung verschleppen?

(Und ja, ich weiß dass der Sonnenbrandvergleich hinkt, weil ein Sonnenbrand nichts ansteckendes ist. Aber da die Impfung ja eh nicht vor Ansteckung schützt, greift der Vergleich für den Individualschutz trotz seines kleinen Hinkebeins.)

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